Istanbul

Mittwoch, 29. April 2015   –   Anreise

Meine Reise nach Istanbul startete am Mittwoch, 29. April 2015 auf 1.872 m Seehöhe. Der Falkertsee war zum größten Teil noch zugefroren und der Schnee auf den Bergen ringsum war noch nicht ganz geschmolzen.

Falkertsee / Kärnten 1872 m Seehöhe

In gut einer Stunde erreichten wir Ljubljana, wo wir leider nur Zeit für einen Kaffee hatten. Ljubljana ist die Hauptstadt von Slowenien und mit 277.554 Einwohnern das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum. Die Stadt ist grün, voller Lebensfreude und doch beschaulich und es hätte sich gelohnt, sich dort ein wenig länger aufzuhalten und umzuschaun.

Ljubljana

Ljubljana

Ljubljana

Ljubljana

Ljubljana

Ljubljana

Ljubljana

Ljubljana

Aber unser Flieger nach Istanbul war gebucht und so fuhren wir nach einer kleinen Pause und ein paar Fotos weiter zum Flughafen Ljubljana, der sich zu einem interessanten Flughafen für Flüge in alle Welt entwickelt hat. Ein netter überschaubarer Flughafen mit guten Parkmöglichkeiten.

Flughafen Ljubljana Gisela und Hans beim Check-in

Flughafen Ljubljana
Gisela und Hans beim Check-in

Der Flug mit Turkish Airlines war sehr angenehm, es wurde ein Essen serviert, Getränke inkl. Alkohol waren kostenlos. Kurz vor Istanbul kamen wir in ein heftiges Gewitter, wo es einige Male bedenklich rumpelte und schaukelte, aber nach gut 2 Stunden landeten wir wohlbehalten auf dem Flughafen Istanbul-Atatürk, der im Jahr 2014 fast 57 Millionen Passagiere abgefertigt hat und damit der viertgrößte Flughafen Europas ist.

Nebenbei bemerkt wurde 2014 der Grundstein für einen dritten Flughafen Istanbul gelegt, der nach Fertigstellung mit einer Abfertigung von 150 Millionen Passagieren zu den größten Flughäfen der Welt gehören wird. Die Eröffnung ist für 2017 geplant.

Für die Einreise in die Türkei genügt für Deutsche ein Personalausweis, allerdings verläuft sowohl die Ein- als auch die Ausreise schneller, wenn man mit dem Reisepass einreist. In dem Fall bekommt man einen Sichtvermerk in den Reisepass gestempelt und das war’s. Bei Einreise mit dem Personalausweis erhält man diesen Stempel auf einem extra Zettel, den man gut aufbewahren und bei der Ausreise wieder abgeben muss. Verliert man diesen Zettel, führt das bei der Ausreise zu Schwierigkeiten.

Nach endlosem Anstehen in einer großen Menschenmasse, die alle durch die Passkontrolle wollten, endlich angekommen vor dem Zollbeamten, mussten wir feststellen, dass unser Österreichischer Freund ein Visum für die Einreise benötigt und in der falschen Schlange stand. Ich war schon durch die Kontrolle durch und Hans musste noch mal ganz zurück, musste 25 Euro dafür zahlen, einreisen zu dürfen und musste sich erneut in der Schlange anstellen. Wir trafen uns dann wieder am Kofferband, wo unsere Koffer bereits auf uns warteten.

Es war inzwischen fast 22 Uhr und wir waren ziemlich erschöpft von der Reise. Istanbul empfing uns mit Donner und Blitz – ein heftiges Gewitter und wolkenbruchartiger Regen. Trotz einer fast unüberschaubaren Menschenmenge bekamen wir sofort ein Taxi, doch weit kamen wir nicht. Auf der 6-spurigen Autobahn kam der Verkehr plötzlich völlig zum stocken. Das Wasser stand mindestens 20 cm hoch auf der Straße und nichts ging mehr. Wir stellten uns schon darauf ein, möglicherweise ein par Stunden in diesem Taxi zu verbringen und stärkten uns erstmal mit einem kräftigen Schluck aus dem am Flughafen erstandenen Flachmann.

Wolkenbruch in Istanbul

Wolkenbruch in Istanbul

Die Fahrer der Autos stiegen aus, telefonierten, diskutierten, alle waren sehr relaxt. Aber dann kam plötzlich Bewegung in Gruppe, innerhalb kürzester Zeit wurde ein Plan gemacht wie die Autos ranchieren sollten, man fuhr vor und zurück, andere dirigierten und siehe da, es dauerte keine 2 Minuten, bis alle auf der 3-spurigen Fahrbahn blockierten Fahrzeuge inkl. LKWs gewendet hatten und in die entgegen gesetzte Richtung zurück fuhren. So etwas hatte ich noch nie erlebt. Wir mussten einen großen Umweg fahren, kamen aber wohlbehalten im Hotel an.

IMG_0060

Zur Beruhigung und als Absacker tranken wir an der Hotelbar noch einen Raki und fielen todmüde ins Bett.

 

Donnerstag, 30. April 2015   –   Rund ums Hotel

Das von uns gebuchte Richmond Hotel liegt direkt in der Istiklal Caddesi, im Stadtteil Beyoğlu. Die Rezeption und der Eingangsbereich sind sehr stylisch und kühl. Die Zimmer waren jedoch sehr schön, sauber und gemütlich. Das Frühstücksrestaurant befindet sich im 7. Stock mit einem tollen Blick auf den Bosporus und das Häusermeer von Istanbul. Ich war erstaunt über das große und vielseitige Frühstücksbüffet. Die Türkei scheint eine ganz besondere Frühstückskultur zu haben und es gab zum Frühstück u.a. mehrere Sorten Oliven, Tomaten, Gurken, Schafskäse, sehr leckere Bratkartoffeln und eine köstliche, heiße gelbe Linsensuppe mit Zitrone.

1

Adresse: İstiklal Caddesi , Beyoğlu, Türkei

Telefon:+90 212 252 5460

http://www.richmondint.com.tr/en/oteller/richmondistanbul/

Blick vom Frühstücksraum des Richmond Hotels

Blick vom Frühstücksraum des Richmond Hotels

Die Istiklal Caddesi ist eine der bekanntesten Straßen Istanbuls. Die Fußgängerzone mit ihrer nostalgischen Straßenbahn, die ein wenig an San Franzisco erinnert, ist das lebendige europäische Zentrum Istanbuls. Vom oberen Ausgang der Zahnradbahn Tünel bis zum Taksim-Platz zieht sich die historische ca. drei Kilometer lange Prachtstraße durch den Stadtteil Beyoğlu.

Straßenbahn in der Istiklal Caddesi

Straßenbahn in der Istiklal Caddesi

IMG_0130

IMG_0131

IMG_0126

IMG_0127

Wer in Istanbul ins Kino, eine Bar, ein Café oder ein Musiklokal gehen will, landet unweigerlich hier. Aber die Istiklal Caddesi ist nicht nur eine Vergnügungsmeile: Viele schöne Buchläden, Antiquariate und Galerien machen die Straße auch zum kulturellen Zentrum.

Allerdings schieben sich besonders am Wochenende unglaubliche Menschenmassen durch Istanbul’s Vergnügungsmeile, was mir zeitweise einfach zu viel war und ich habe vergeblich ein ruhiges Plätzchen gesucht. Ich bin sogar in in die Basilika des St. Antonius geflüchtet – vergebens. Auch hier viele viele Menschen, ein ständiges Kommen und Gehen und keine Ruhe.

Istiklal Caddesi

Istiklal Caddesi

Der Stadtteil Beyoğlu liegt auf der europäischen Seite von Istanbul und hat 241.520 Einwohner (Stand 2014). Beyoğlu ist das Zentrum des westlich geprägten Istanbul, was sich auch in den zahlreichen Gebäuden aus der Wende zum 20. Jahrhundert zeigt.

Das Gebiet des heutigen Stadtteils Beyoğlu am nördlichen Ufer des Goldenen Horns  wurde seit Jahrtausenden bewohnt.

Beyoğlu wurde zunächst unter seinem griechischen Namen Pera bekannt. Es war bereits im 5. Jahrhundert ein Vorort von Byzanz. Im 14. Jahrhundert wurde der Stadtteil umfriedet. Als letzte Spur des Festungswalls ist der Galataturm erhalten, eines der bekanntesten Wahrzeichen Istanbuls.

IMG_0001

 

Donnerstag, 30. April 2015   –   Istanbulkart

Wenn man das Verkehrssystem von Istanbul einmal verstanden hat, kann man sich schnell und günstig von A nach B bewegen.

istanbulkart9520Es gibt die Istanbulkart, eine aufladbare Chipkarte, die man für 10TL an Automaten oder kleinen Zeitungskiosken erwerben kann. Man zahlt mit einem 10TL-Schein. In diesen 10TL sind 6TL Grundgebühr (Pfand) und ein Guthaben von 4 TL enthalten. Die Karte kann mit einer weiteren beliebigen Summe aufgeladen und fast überall benutzt werden (Metro, Bus, Fähre, TünelStandseilbahn etc.). Wenn man die Karte aufgeladen hat und in das Transportmittel einsteigt, legt man sie auf den Sensor und der Fahrpreis wird von der Karte abgebucht. Man kann eine Istanbulkart für mehrere Personen benutzen.

Automat zum Aufladen der Istanbulkart

Automat zum Aufladen der Istanbulkart

Genauere Infos findet man hier:

http://istanbul-tourist-information.com/wissenswertes-uber-istanbul/wichtige-reiseinfos-und-nutzliches-zu-istanbul/offentliche-verkehrsmittel-in-istanbul

http://www.turkeytravelplanner.com/go/Istanbul/Transport/istanbulkart.html

Wenn man, so wie wir, auf der Istiklal Caddesi wohnt, kann man am Taksim-Platz die F1 Füniküler Kabataş–Taksim nehmen. Die F1 ist eine unterirdisch fahrende Standseilbahn, die die am Bosporus gelegene Talstation Kabatas mit der Bergstation am Taksim-Platz im Stadtteil Beyoğlu verbindet. An der Station Kabataş besteht Verbindung zur Straßenbahn (Çağdaş Tramvay) Richtung Bahnhof Sirkeci , zu Bosporusfähren und einigen Buslinien.

Das klingt alles etwas verwirrend und ist es auch. Istanbul ist eine Stadt mit ca. 15 Millionen Einwohnern und einem gigantischen Verkehrssystem. Wenn man aber die Handhabung der Istanbulkart verstanden hat und sich an die Aussprache der Wörter bzw. Haltestationen gewöhnt hat, kann man ganz gut klar kommen.

Wir entschieden uns für die Standseilbahn am Tünel-Platz, am anderen Ende der Istiklal Caddesi. Dies ist eine der ältesten U-Bahnen der Welt, die hinunter zur Galatabrücke in die Altstadt führt. Die Tünel genannte Standseilbahn wurde 1875 eröffnet und überwindet mit zwei durch ein Stahlseil verbundenen Wagen einen Höhenunterschied von 62 m. Anfangs wurde die Bahn mithilfe einer Dampfmaschine, deren Schornstein man noch gegenüber der „Bergstation“ sieht, betrieben.

 

Donnerstag, 30. April 2015   –   Sightseeing 

Aufwachen in Istanbul! Ich war voller Freude und Aufregung!

Seit Jahren hatte ich von Istanbul geträumt – und nun war ich da. Der Frühstücksraum des Hotels lag im obersten Stockwerk. Eine große Fensterfront bot einen umwerfenden Blick über das Goldene Horn und Istanbuls Häusermeer. Ich war überrascht von dem vielseitigen Frühstücksangebot, wie z.B. heiße grüne Linsensuppe mit Zitrone, mehrere Sorten Oliven, Tomaten, Gurken und Käse, alles Dinge, die ich zum Frühstück liebe.

Blick vom Frühstücksraum unseres Hotels

Blick vom Frühstücksraum unseres Hotels

Solchermaßen gut gestärkt, machten wir uns auf um die Stadt zu erkunden. Leider hatte keiner von uns die Zeit gehabt, sich auf diese Reise vorzubereiten, einen Reiseführer hatten wir erst kurz vorm Abflug gekauft und so standen wir etwas verloren in unserer Istiklal Caddesi und suchten…. ja was – und wohin? Eigentlich wollten wir ja erst einmal die nähere Umgebung unseres Hotels erkunden. Aber dann erschien Yousef.

Gisela und Hans mit unserem Istanbul-Führer Yousef

Gisela und Hans mit unserem Istanbul-Führer Yousef

In perfektem deutsch bot Yousef uns seine Hilfe an. Er hatte lange in Deutschland gelebt und betonte in den nächsten 8 Stunden unseres Zusammenseins, dass er Istanbul wie kein anderer kenne: Jeden Winkel, jede Attraktion, jedes Hammam, Yousef wusste einfach alles. Und so wurde aus unserer kleinen Erkundung unseres Stadtviertels ein 8-stündiger Fußmarsch durch – naja – fast durch ganz Istanbul. Jedenfalls hatten wir am Abend fast alle wichtigen Punkte, die ein Tourist gesehen haben musste, abgehakt. Aber vor allem hatte er uns das Verkehrssystem Istanbuls erklärt, er hat mit uns „Istanbulkart-Kaufen und Aufladen“ geübt und wir sind als Einführung dann auch gleich mit ihm Straßenbahn und U-Bahn gefahren. All das hätten wir alleine vielleicht nicht so schnell hinbekommen…

Der Galataturm (Galata kulesi) liegt in Galata, im Stadtteil  Beyoğlu und dominiert das Goldene Horn. Ursprünglich war er ein Teil der unter den Genuesen errichteten Stadtbefestigung. Gegen ein Eintrittsgeld kann man tagsüber auf die Aussichtsplattform steigen und soll – so sagt man – einen beeindruckenden Blick haben. Der Galataturm lag nur wenige Minuten von unserem Hotel entfernt, aber wir haben es nicht geschafft ihn zu besteigen. Entweder war das Wetter schlecht, sodass es sich nicht lohnte oder aber es war eine so lange Schlange, dass wir keine Lust hatten, uns in die Reihe der Wartenden einzureihen.

Galata-Turm

Galata-Turm

Weiter ging’s zur Galatabrücke. Die Galatabrücke (Galata Köprüsü) überspannt das Goldene Horn zwischen den Istanbuler Vierteln Eminönü im Stadtteil Fatih und dem Hafenviertel von Karaköy (Galata) im Stadtteil Beyoğlu und ist eine Flaniermeile auf zwei Stockwerken. Oben der eilige Handel neben dem Transit zu Fuß, per Auto oder Straßenbahn. Unten das Leben, das Verweilen, der Kaffee, das Sofa, der schnelle Salat, die Wasserpfeife.

Galata-Brücke mit Galata-Turm im Hintergrund

Galata-Brücke mit Galata-Turm im Hintergrund

Von der Galata-Brücke kann man auf der einen Seite das Treiben auf dem Fischmarkt von Karaköy betrachten. Auf er anderen Seite geht der Blick in Richtung der großen Moscheen von Sultanahmet.

IMG_0071

 IMG_0010

Berühmt sind die Angler auf der Galata-Brücke, die dort dicht an dicht stehen. Wir haben uns gefragt, ob es einfach nur ein Zeitvertreib ist, ein soziales Zusammenkommen. Ich war erstaunt zu hören, dass trotz der offensichtlichen Verschmutzung der Bosporus nach wie vor äußerst fischreich ist. Gerade in den Wintermonaten, wenn das Schwarze Meer in weiten Teilen zu kalt wird, ziehen die Fische schwarmweise durch die Enge, und einige bleiben dabei an einer Angel hängen.

IMG_0070

IMG_0069

Das Treiben am Bosporus, am Goldene Horn war für mich das, was mich in Istanbul am meisten beeindruckt hat. Der Bosporus ist eine der meist befahrenen Meerengen der Welt. Es hat mich immer wieder fasziniert das Hin und Her der vielen Fähren und kleinen Fischerboote zu beobachten, daneben große Kreuzfahrtschiffe, die Möwen, die Menschen – hier ist es immer lebendig, stundenlang könnte man hier stehen und einfach nur schaun, hier wird es einem nie langweilig.

IMG_0077

Es gibt Menschen, die hielten sich wochenlang nur auf der Brücke auf und schrieben anschließend Bücher über Istanbul und seine Menschen. Sehr empfehlenswert „Die Brücke von Istanbul – Eine Reise zwischen Orient und Okzident“ von dem Niederländer Geert Mak. In diesem Buch steht Mak auf der Galata-Brücke. Er plaudert, fragt, flaniert und schreibt von der Brücke aus die Geschichte der ganzen Metropole. Das funktioniert nicht nur wegen starker Charaktere auf der Brücke, sondern auch, weil sie jenen Geist atmet, den nur diese Stadt zwischen Abendland und Morgenland schaffen kann. Dabei liegt die Brücke nicht einmal zwischen Europa und Asien.

Der Gewürzbasar (Mısır Çarşısı)  liegt im Istanbuler Stadtteil Eminönü.

Gewürzbasar

Gewürzbasar

Gewürzbasar

Gewürzbasar

Die größte Attaktion auf dem Gewürzmarkt war für mich Istanbuls berühmteste Kaffeerösterei „Kurukahveci Mehmet Efendi“. Man kann hier kleine Tüten mit noch warmem, frisch geröstetem und herrlich duftendem Kaffee kaufen. Es riecht einfach herrlich nach frisch geröstetem Kaffee und man kann durch die großen Scheiben zuschauen, wie der Kaffee gewogen und abgepackt wird.

Gewürzbasar

Gewürzbasar

Großer Basar

Der Kapalı Çarşı liegt im alten Istanbuler Stadtteil Eminönü im Stadtviertel Beyazıt.

Der Große Basar erstreckt sich über 31.000 m² und beherbergt rund 4000 Geschäfte mit den verschiedensten Angeboten. Der große Basar von Istanbul ist schön und sehenswert, aber ich habe die Souks in Marrakech gesehen und finde diese wesentlich beeindruckender mit einem interessanteren Angebot an Waren.

IMG_0086

IMG_0085

Die Sultan-Ahmed-Moschee (Sultanahmet Camii) ist nach der Säkularisation der kaum 500 Meter entfernten Hagia Sophia heute Istanbuls Hauptmoschee und ein Hauptwerk der osmanischen Architektur. In Europa kennt man sie als Blaue Moschee wegen ihres Reichtums an blau-weißen Fliesen, die die Kuppel und den oberen Teil der Mauern zieren.

Kaffeepause

Kaffeepause

IMG_0109

IMG_0101

IMG_0115

Die Blaue Moschee

Die Blaue Moschee

Der Topkapı-Palast war jahrhundertelang der Wohn- und Regierungssitz der Sultane sowie das Verwaltungszentrum des Osmanischen Reiches.

Die Hagia Sophia ist eine ehemalige byzantinische Kirche, spätere Moschee und heute Museum. Die Hagia Sophia ist ein Wahrzeichen Istanbuls.

IMG_0094IMG_0098

IMG_0096

 

 

Freitag, 1. Mai 2015   –   Asiatischer Teil

Traditionell prallen auf dem Istanbuler Taksim-Platz am 1. Mai Polizisten und Demonstranten aufeinander.

Das Taksim-Massaker war ein Ereignis am Tag der Arbeit, bei dem am 1. Mai 1977 am Istanbuler Taksim-Platz über 34 Personen starben, 136 Personen verwundet und 453 Personen festgenommen wurden. Der Fall ist bis heute nicht vollständig aufgeklärt.

Schon am Abend davor weisen Schilder an der Metro oder der Fähre darauf hin, dass diese oder jene Verbindung am Tag der Arbeit stillgelegt ist. An vielen Ecken stehen Absperrgitter der Polizei, noch nicht aufgestellt, aber bereit zum Einsatz.

Als wir am 1. Mai nach dem Frühstück unser Hotel verlassen wird uns klar, dass das Herz Istanbuls bereits am Morgen geschlossen und abgeriegelt ist. Rund um den Taksim-Platz sollen rund 10.000 Polizisten im Einsatz sein und der Taksim-Platz ist nicht weit von unserem Hotel entfernt. Wir befinden uns in einer Stadt im Ausnahmezustand.

Wir entscheiden uns, mit der Fähre auf den asiatischen Teil Istanbuls zu fahren. Wir glauben dort weit weg zu sein vom Geschehen. Allerdings hatten nicht nur wir diese Idee.

IMG_0014

IMG_0041_2

Nachdem wir auf der asiatischen Seite angekommen sind, erkundigen wir uns über die Rückfahrtzeiten der Fähre und hören, dass es an diesem Tag keine Fähre zurück geben wird. Wie schön! Aber Wir lassen uns dadurch erstmal nicht aus der Ruhe bringen.

Üsküdar ist ein kleines Örtchen mit einer sehr schönen Promenade direkt am Wasser und netten Cafés.

Wir schlendern am Meer entlang und kommen bald zu den berühmten Cafés, die auf den Stufen Bosporus-Ufer Kissen und Teppiche ausgelegt haben. Hier lässt es sich leicht einen ganzen Nachmittag aushalten. Man kann einen türkischen Kaffee, Tee oder Ayran trinken und hat einen herrlichen Ausblick auf das Häusermeer vom europäischen Istanbul gegenüber. Das ist einfach nur schön! Hier wollte ich nicht mehr weg.

Tee trinken mit Blick auf den Mädchentrum (Leanderturm), der ältesten Burg Istanbuls. Es wird erzählt, dass der architektonische Bau des Turmes bis auf 341 v. Chr. Zurück liegt.

Tee trinken mit Blick auf den Mädchentrum (Leanderturm), der ältesten Burg Istanbuls.
Es wird erzählt, dass der architektonische Bau des Turmes bis auf 341 v. Chr. Zurück liegt.

Mädchentrum (Leanderturm)

Mädchentrum (Leanderturm)

IMG_0030

IMG_0028

IMG_0025

IMG_0024

IMG_0019

IMG_0031

Gesperrte Straßen, stillgelegte Fähr- und Busverbindungen – geschlossen, gesperrt, kein Durchgang. Irgendwie haben wir es dann aber doch geschafft wieder ins Hotel zu kommen und 30 Minuten später mit dem Taxi Richtung Suada Club zu fahren, wo wir zum Abendessen verabredete waren. Mehr dazu siehe unter „Istanbul – Teil 6 – Essen & Trinken“.

 

Samstag, 2. Mai 2015   –   Essen & Trinken

Den Hunger zu stillen ist in Istanbul bloß ein Nebeneffekt des Essens: Hier sitzt man am Tisch, um mit der Familie zusammen zu sein oder um mit Freunden ausgelassen zu plaudern und zu feiern.

Alleine wegen der Istanbuler (türkischen?) Küche muss ich unbedingt noch einmal nach Istanbul kommen! Ich bin begeistert! Es gibt einfach zu viele leckere Dinge, die ich in der Kürze der Zeit nicht probieren konnte. Ich habe gesehen, es werden auch Kochkurse in Istanbul angeboten……

Das Frühstück im Hotel war sehr gut und vielseitig. Ich hätte aber gerne auch einmal außerhalb gefrühstückt. Ich hatte den Eindruck, dass besonders am Sonntag viele Cafés großes Frühstück bzw. Brunch angeboten haben.

mavera2_big

Zu meinem täglichen Genuss gehörte ein großes Glas Granatapfelsaft. An jeder Ecke gab es Stände oder kleine Kioske, wo man Obst, ein Stück Ananas oder frisch gepresste Säfte, wie z.B. Orangen- oder Granatapfelsaft bekam.

Granatapfelsaft - frisch gepresst -

Granatapfelsaft
– frisch gepresst –

Der Granatapfel ist ein Symbol für Fruchtbarkeit, ewige Jugend, Schönheit und Liebe. Er ist die Frucht der Aphrodite. Ihre römische Schwester Venus selbst soll den Baum einst gepflanzt haben. Und vielleicht war es ein Granatapfel, mit dem Eva im Paradies den Adam verführte...

Der Granatapfel ist ein Symbol für Fruchtbarkeit, ewige Jugend, Schönheit und Liebe. Er ist die Frucht der Aphrodite. Ihre römische Schwester Venus selbst soll den Baum einst gepflanzt haben. Und vielleicht war es ein Granatapfel, mit dem Eva im Paradies den Adam verführte…

Vegetarische "Köfte" zum 2. Frühstück

Vegetarische „Köfte“ zum 2. Frühstück

Die kleinen Wagen, wo Maiskolben gebraten und Maroni geröstet wurden, gehörten überall zum Straßenbild. Ebenso die Straßenhändler, die Simit verkaufen. Simit ist ein ringförmiges Hefeteiggebäck mit einer mal mehr, mal weniger knusprigen und aufgeplatzten Sesam-Kruste und einem weichen Innenteig.

Simit Erfunden wurde das Gebäck vor etwa 500 Jahren im Osmanischen Reich. Der Teig ähnelt dem von Brezn

Simit
Erfunden wurde das Gebäck vor etwa 500 Jahren im Osmanischen Reich. Der Teig ähnelt dem von Brezn

IMG_0017

Zum Mittagessen sind wir meist in eines der kleinen Esslokale (lokanta) gegangen, wo leckere Hausmannskost angesagt ist: Tomaten- (domates) oder Linsensuppe (mercimek çorbası); Hackfleischbällchen mit Beilage (köfte) und verschiedene frische Gemüsegericht.

IMG_0039_2

IMG_0040_2

İstanbuler gehen nicht vor 20 Uhr essen und zum Essen trinkt man gerne Rakı. Das erfuhren wir jedoch erst am 3. Abend. Vorher hatten wir Rakı mehrmals als Digestiv bestellt, also nach dem Essen und haben uns gewundert, dass man uns etwas befremdlich angeschaut hatte.

Yeni_Raki-1

Raki ist ein türkisches Nationalgetränk und wird aus Weintrauben gebrannt. Anschließend wird Anis zugesetzt und ein weiteres Mal destilliert. Der klare Schnaps hat einen Alkoholgehalt von 40 bis 50 Vol.-%.  Zwei- oder gar dreifach destillierte Rakı sind keine Seltenheit, und sogar das Lagern in Eichenfässern wird nun angewendet. Rakı wird in der Regel mit Wasser verdünnt oder/und auf Eis getrunken.

Ich habe gehört (???), dass Rakı alleine zu trinken, in der Türkei als Zeichen von Einsamkeit gilt. Vielmehr wird in der Regel gemeinsam getrunken, wobei der älteste Mann am Tisch die Gläser füllt.

Ein besonderes Erlebnis ist die Teilnahme an einer traditionellen Rakı sofrası, einer meist festlichen Rakıtafel, bei der zahllose kalte und warme Vorspeisen (Mezes) zur gemeinsamen Bedienung auf dem Tisch bereitstehen und bei der stundenlang gegessen, getrunken und geplaudert wird, oft auch unter Begleitung von türkischer Volksmusik.

Zu einem solchen Abend (ohne Musik) waren wir eingeladen von einem deutsch-türkischen Ehepaar und zwar im:

http://www.suadaclub.com.tr/suda_kebap.html

Zum Suada Club mit dem Schiff

Zum Suada Club mit dem Schiff

IMG_0045_2

IMG_0047_2

IMG_0062_2

Der Suada Club ist eine super Location auf einer künstlichen Insel zwischen Europa und Asien.

IMG_0049_2

Die Insel wurde 1957 vom Galatasaray Sports Club gekauft und ist heute eine Event-Location mit mehren Restaurants, einem großen Pool, Terrassen und einem spektakulären Blick auf die Bosporus-Brücke. Ein exklusiver Rahmen, ein tolles Erlebnis, super Essen, unvergesslicher Blick, leider etwas zu kühl um draußen sitzen zu können.

IMG_0061_2

IMG_0065_2 2

Viele viele Teller mit köstlichen kalten Vorspeisen (meze), einschließlich der Ciğ Köfte, die ich hier zum ersten Mal aß. Ciğ Köfte (rohe Köfte) sind kräftig gewürzte, rohe Hackfleischbällchen, die in ein Salatblatt gewickelt und dann in eine scharfe Sauce getunkt werden. Nach den kalten Vorspeisen kamen die warmen Vorspeisen, wie z.B. Köfte und dazu immer wieder Raki. Nachdem ich schon mehr als satt war, kam das Hauptgericht. Große Platten mit Fleisch, Gemüse und Bulgur.
IMG_0074_2
IMG_0075_2

Als Desser wurde frisches Obst (meyve) geschält und geschnitten serviert. Und als Abschluss der obligatorische Mokka. Hier wird man immer gefragt, ob man ihn medium-süß oder sehr süß möchte: sade (ungezuckert), orta (mittelsüß) oder şekerli (süß). Ein unvergesslicher Abend mit Blick auf die Bosporus-Brücke.

PeyDerPey Restaurant on the roof

PeyDerPey
Restaurant on the roof

Am letzten Abend waren wir zu müde, um uns noch weit vom Hotel zu entfernen und wir bekamen kurzfristig einen Tisch im Restaurant „PeyDerPey“ im 6. Stock unseres Hotels. Das war eine gute Entscheidung, denn auch dieser Abend wird uns unvergessen in Erinnerung bleiben. Nach all dem Lärm, den Menschenmassen und der Hektik Istanbuls, haben wir die Ruhe und vor allem auch den Ausblick auf das Lichtermeer und die Schiffe auf dem Bosporus genossen. Ein wunderbares Restaurant, ausgezeichnetes Essen und guter Wein. So ging unseren letzter Abend in Istanbul zu Ende.

Abschiedsabend

Abschiedsabend

Blick auf das Lichtermeer von Istanbul

Blick auf das Lichtermeer von Istanbul

 

Samstag, 2. Mai 2015   –   Baklava & Co.

IMG_0080_2Wenn ich die Wahl habe zwischen Pizza und Kuchen, dann nehm‘ ich die Pizza. Allerdings ist mir das in Istanbul sehr sehr schwer gefallen, denn die Süßigkeiten waren nicht nur dermaßen ansprechend und verlockend präsentiert, sondern sie schmeckten einfach umwerfend!!!

IMG_0081_2

IMG_0121_2

IMG_0120_2

Gleich gegenüber unserem Hotel gab es das Café MADO, DIE Adresse in Istanbul für Liebhaber schmackhafter Torten und Süßspeisen. Die Torten sind eine Offenbarung – nicht nur von der Optik her. Sie machen süchtig.

IMG_0122_2

Der Tee wird "zelebriert"

Der Tee wird „zelebriert“

IMG_0104_2

IMG_0106_2

IMG_0107_2IMG_0082_2IMG_0084_2

 

 

Samstag, 2. Mai 2015   –   Hammam

Ich gehe gerne in München ins Hamam und kenne dort:

– Mathilden Hamam – http://www.hamam.de

– Hamam Anatolia – http://www.hamammuenchen.com

Vor allem vom Mathilden Hamam bin ich total begeistert. Nun war ich sehr gespannt, wie es in Istanbul sein würde.

Es war nicht so ganz einfach, spontan noch einen Termin zu bekommen und preislich war teilweise kein Unterschied zu München. Über eine türkische Bekannte bekamen wir dann am Samstag doch kurzfristig noch einen Termin im:

http://www.cagalogluhamami.com.tr/de

Das Cağaloğlu Bad ist eines der größten doppelten türkischen Bäder Istanbuls.

Die große Kuppel des lauwarmen Abschnitts ruht auf vier Marmorsäulen und sieben halbmondförmigen Kuppeln, die das Dach bilden zwischen dem Lauwarm-Bereich und dem heißen Abschnitt. Die prachtvolle Kuppel des Hitzeraums wird von acht geschmückten Säulen getragen.

Das Türkische Bad Cağaloğlu besteht in dieser Pracht bereits seit drei Jahrhunderten ohne Restaurierung und es bietet seinen Besuchern nicht nur ein körperliches, sondern auch geistiges Erlebnis. Zeit verliert dort ihre Bedeutung durch die Erinnerung an die vergangenen Jahrhunderte.

Das Türkische Bad Cağaloğlu wurde im Jahre 1741 gebaut. Es war sowohl historisch als auch heute von großer Wichtigkeit, da es das letzte große türkische Bad ist. 

Das Türkische Bad Cağaloğlu wurde im Jahre 1741 gebaut. Es war sowohl historisch als auch heute von großer Wichtigkeit, da es das letzte große türkische Bad ist.

IMG_0086_2IMG_0087IMG_0090_2IMG_0089_2IMG_0096_2

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


*